Berlin ist arm, aber sexy.“ Kaum ein Zitat von Klaus Wowereit wird wohl so sehr im Gedächtnis bleiben wie dieses. Tatsächlich könnte diese prägnante Charakterisierung der deutschen Hauptstadt die Erklärung dafür sein, warum immer mehr Touristen von überall auf der Welt in die Stadt strömen. Obwohl Berlin nicht zuletzt wegen den Folgekosten der deutschen Teilung eines der ärmsten Bundesländer Deutschlands ist, übt es Faszination auf seine Gäste aus, die den besonderen Mix aus spürbarer Geschichte und alternativem, lockerem Lebensstil am eigenen Leib spüren wollen. Hier geben wir euch Tipps für die Gestaltung eures ultimativen Berlin-Erlebnisses!
All das hat Berlin zu bieten
Die Geschichte Berlins hautnah erleben
Berliner Kunst und Kultur
Pflichtprogramm in Berlin: Das müsst ihr gesehen haben
Unterwegs in Berlin
Übernachten in Berlin
Ein perfektes Wochenende in Berlin
All das hat Berlin zu bieten
Die Geschichte Berlins hautnah erleben
25 Jahre nach dem Mauerfall ist die ehemals in Ost- und West-Berlin geteilte Stadt wieder zusammengewachsen. Die Teilung ist jedoch nach wie vor deutlich in der Architektur der Stadt sichtbar. Das lässt sich nirgends so gut beobachten wie auf der Aussichtsplattform des Fernsehturms, der sich neben dem Brandenburger Tor, dem ultimativen Wahrzeichen der Stadt, befindet. Wer möchte, kann aber auch dem ehemaligen Mauerverlauf folgen und die „Narbe“, die durch die Stadt verläuft, selbst nachvollziehen.
Berliner Kunst und Kultur
Nicht nur die Architektur ist faszinierendes Zeugnis der jüngsten Geschichte Berlins. Viele Besucher werden gerade von der florierenden Kunst-, Kultur- und Clubszene in der Stadt angezogen, die sich paradoxerweise gerade im Schatten der Mauer frei entwickeln konnte. Streetart, Film, Mode, Literatur, experimentierfreudiges Theater – in Berlin ist man gern anders und traut sich was. Die Stadt selbst ist ein einziges buntes Theater, in dem die verschiedensten Szenen und Kulturen friedlich nebeneinander existieren.
Berlin ist für sein freiheitliches Lebensgefühl bekannt. Hier wundert sich niemand, wenn jemand im Bademantel einkaufen geht oder schon um die Mittagszeit mit einem Bier auf der Straße flaniert. Schließlich gibt es dieses ja auch günstig bei jedem Späti an der Ecke. Denn eines ist Berlin auch noch: eine der billigsten Hauptstädte Europas.
Nicht nur als lässigste Party- und Musikhauptstadt Europas ist Berlin ein Touristenmagnet. Als Hauptstadt des Landes bietet es mit großen Opernhäusern, unzähligen Theatern und Museen Kultur für einfach jeden. Eine Vielzahl an erlesenen Restaurants und außergewöhnlichen Kneipen sorgt für kulinarische Highlights und feuchtfröhliche Nächte. Shoppen kann man auf dem berühmten Kurfürstendamm sehr gut. Wer sich einfach nur nach Entspannung außerhalb des Großstadttrubels sehnt, findet mitten in der Stadt zahlreiche Parkanlagen, Wiesen und Kanäle, an denen man seine Zeit herrlich verbringen kann. Immerhin hat Berlin insgesamt 969 Brücken und damit 559 Brücken mehr als Venedig.
Pflichtprogramm in Berlin: Das müsst ihr gesehen haben
Kein Besucher in Berlin kommt ohne einen Spaziergang Unter den Linden aus. Die Allee ist gewissermaßen Berlins historische Hauptstraße – sie repräsentiert die Geister und Mächte, die in Berlin gewirkt haben. Von den Kurfürsten, den preußischen Königen bis hin zur DDR und den zeitgenössischen Stadtplanern. Aber das Wichtigste ist wohl, dass ihr mit einem Spaziergang Unter den Linden viele der klassischen Sehenswürdigkeiten in Berlin auf einmal erleben könnt.
Ihr startet auf dem Pariser Platz, an dem sich das legendäre Luxushotel Adlon befindet und beginnt euren Spaziergang durch das Brandenburger Tor. Auf der anderen Seite des Tors ist der Pariser Platz und genau dort beginnt eine breite Allee: Unter den Linden. Lauft Richtung Osten und überkreuzt die Friedrichstraße, wo ihr den berühmten Grenzübergang Checkpoint Charlie bestaunen könnt und unzählige Einkaufsmöglichkeiten und gehobene Restaurants vorfindet. Ganz in der Nähe befindet sich der Gendarmenmarkt, der als Inbegriff des romantischen Klassizismus als schönster Platz Berlins gilt sowie das Forum Fridericianum, das mit der Staatsoper, der Neuen Wache, der Humboldt-Universität, dem Zeughaus und dem Reiterstandbild Friedrichs des Großen ganz im Zeichen desselbigen steht. Das Ende der Allee bildet die Schlossbrücke am Schlossplatz, wo aktuell am Wiederaufbau des Berliner Schlosses gearbeitet wird. Gegenüber thront der imposante Berliner Dom.
Nicht weit vom Pariser Platz erstreckt sich das Regierungsviertel. Hier befinden sich 1.000 Büros, Sitzungs- und Tagungssäle, die zum Teil öffentlich zugänglich sind. Ein absolutes Muss ist der Reichstag, der seit 1990 wieder Sitz des deutschen Parlaments ist. Faszinierend ist hier das Zusammenspiel des historischen Gebäudes mit der modernen Glaskuppel, die erst Ende der 1990er Jahre gebaut wurde. Von der Aussichtsplattform habt ihr hier einen wunderschönen Blick über die Stadt. Die Besichtigung von Kuppel und Dachterrasse ist kostenlos möglich, allerdings nur nach vorheriger Anmeldung (online, telefonisch oder per Post).
Auch ein Spaziergang durch Mitte ist bei einem Besuch in Berlin Pflicht. Kein anderes Viertel hat sich nach der Wiedervereinigung so rasant verändert wie die Gegend rund um die Oranienburger Straße. Das beste Beispiel für den jungen, urbanen Lebensstil, der hier vorherrscht, sind die Hackeschen Höfe. Mitten im hektischen Großstadttreiben findet man hier unvermittelt Eingänge zu lauschigen Höfen mit kleinen Designerläden, Galerien, Werkstätten, Restaurants und vielem Prachtvollem mehr.
Dagegen ist der riesige Alexanderplatz ein Stück weiter das reine Kontrastprogramm. Als Zentrum der Ostberliner und ehemaliger Demonstrationsplatz versammeln sich auch heute noch die verschiedensten Menschen auf dem „Alex“. Menschen, die einkaufen gehen, Punks, Touristen, gelangweilte Jugendliche – alle treffen sich am Brunnen der Völkerfreundschaft, an der Weltzeituhr oder auf der anderen Seite des Platzes am Fuße des Fernsehturms. Der Turm ist mit seinen 368 Metern das höchste Gebäude der Stadt und man kann ihn gefühlt von überall in Berlin sehen. Ebenfalls in Mitte angesiedelt ist die Museumsinsel an der Spree mit einem großen Angebot für alle Liebhaber der klassischen Kunst und Kultur.
Wer den modernen Großstadt-Flair in Berlin sucht, sollte sich den Potsdamer Platz nicht entgehen lassen. Lange Zeit war er die größte Baustelle Europas, denn nachdem er über Jahrzehnte hinweg brach lag, sollte er nach der Wende wieder zu dem turbulenten und lebendigen Platz werden, wie einst vor dem Krieg. Überzeugt euch selbst davon, ob das Vorhaben geglückt ist, mit einem Spaziergang durch die imposante Daimler City mit einem Besuch des Sony Centers oder mit einer Aufführung im Varieté Wintergarten.
Ein Kontrast zu den Wolkenkratzern am Potsdamer Platz bildet der Multikulti-Bezirk Kreuzberg bzw. Friedrichshain-Kreuzberg mit seinen Altbauten – zwei Stadtteile, die durch die Oberbaumbrücke miteinander verbunden sind. Kreuzberg hat sich über die Jahrzehnte hinweg zu einem Alternativbezirk entwickelt, in dem Künstler und Hausbesetzer genauso ihren Platz hatten wie die größte türkische Gemeinde außerhalb der Türkei. Nach dem Mauerfall lag der Bezirk plötzlich mitten in der Stadt, die Vielfalt aber ist geblieben.
Kreuzberg ist überall anders – großstädtisch an der Spree, idyllisch und gemütlich am Landwehrkanal – sozialer Brennpunkt am Kottbusser Tor und wohlhabendes Bürgertum in der Bergmannstraße. Unzählige Kneipen und Restaurants sowohl in Kreuzberg als auch in Friedrichshain, wo die Studenten und Künstler nach der Wende hinströmten, sorgen dafür, dass hier vor allem nachts immer was los ist. So pilgern die Partywütigen durch die Bars am Schlesischen Tor, über die Warschauer Straße bis hin zum Boxhagener Platz und zur Revaler Straße, wo sich ein Club an den nächsten reiht. Auf Spaziergängen durch die einzelnen Kieze in Kreuzberg, Friedrichshain, Prenzlauer Berg oder auch Neukölln, das aktuell angesagt ist, gibt es immer etwas Neues zu entdecken.
Unterwegs in Berlin
Ist man nur kurze Zeit in Berlin, möchte aber so viel wie möglich zu sehen bekommen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten die Stadt zu erkunden. Stadtrundgänge zu verschiedenen Themen werden genauso angeboten wie Stadtrundfahren mit Bussen, Fahrrädern oder Segways. Mit der Buslinie 100 könnt ihr eine Stadtrundfahrt mit einer einfachen Fahrkarte machen. Der Bus fährt von City West bis City Ost, sodass ihr auf einer einzigen Fahrt die volle Bandbreite der Stadt erlebt. Im Sommer sind außerdem Schifffahrten sehr beliebt. Ob eine Rundfahrt über der Spree oder über den Landwehrkanal, der etwas privatere Einsichten in das Leben der Berliner gewährt, vom Wasser aus bekommen Sie eine ganz neue Sicht auf die Stadt.
Übernachten in Berlin
In keiner deutschen Stadt gibt es so viele Hotels wie in Berlin und es werden immer mehr. Dabei reicht das Angebot von luxuriösen Hotels der oberen Preisklasse über stylische Designerhotels bis hin zu günstigen Hostels für Rucksackreisende. Die meisten Hotels sind erst in den letzten Jahren entstanden oder modernisiert worden und befinden sich dementsprechend in Top-Zustand.
Schicke Hotels mit pompösen Suiten liegen traditionellerweise um den Kurfürstendamm herum, wo man übrigens auch sehr gut und luxuriös einkaufen kann. Die Hostels für Backpacker findet man eher in den Szenebezirken Kreuzberg, Friedrichshain oder Prenzlauer Berg. Gemütliche Pensionen und kreative Boutique-Hotels gibt es überall in der Stadt. Spezielle Angebote wie zum Beispiel Familien und Wellnesshotels runden das Angebot ab. Zudem ist Berlin im In- und Ausland für seine große schwul-lesbische Szene bekannt, sodass viele Hotels sich auch ausdrücklich als schwul-/lesbenfreundliche Unterkünfte verstehen.
Ein perfektes Wochenende in Berlin
Selbst wenn Sie nur ein Wochenende Zeit haben, könnt ihr in Berlin eine wunderbare Zeit erleben. Beginnt euren Tag mit einem ausgiebigen, langen Frühstück oder Brunch, schlendert dann gemütlich durch Kiez, macht eine entspannte Schiffrundfahrt um die Hauptattraktionen der Stadt zu bestaunen, geht shoppen auf dem Kurfürstendamm oder in den kleinen alternativen Läden der Szenegegenden. Stärkt euch zwischendurch mit einer leckeren Currywurst oder einem Döner, trinkt irgendwo in einem Straßencafé eine Berliner Weiße und plant euer Abendprogramm. Hier gibt es eine Riesenauswahl. Restaurants mit Küchen aus aller Welt, Theater, Opern, Konzerte, Lesungen oder ausgiebige Kneipen- und Clubnächte – in Berlin findet ihr, was das Herz begehrt.
Wohnen in Berlin
Könnt ihr nicht genug von Berlin bekommen? Seid ihr schon am Überlegen, ob ihr dorthin ziehen wollt? Wieso nicht? In der deutschen Hauptstadt könnt ihr tun und lassen was ihr wollt. Sucht euch einfach eine günstige Wohnung oder kauft z.B. eine Immobilie in Spandau, dem historischen Ortsteil in Berlin, und taucht so richtig in das Berliner Leben ein!